Die Dreharbeiten für den Kinderkrimi auf der Burg haben begonnen – Film mit Kraichgauer Akteuren wird 2020 gezeigt
Sinsheim-Weiler. Steinsberg, Klappe – die Erste. Auf der Burg haben in diesen Tagen die Dreharbeiten für einen Kinderfilm begonnen: „Thore, Milo und Lars – Fledermäuse auf Burg Steinsberg“ soll im Rahmen der Landesheimattage 2020 im Citydome-Kino gezeigt werden.
Das Burgrestaurant steht vor dem Bankrott: Touristengruppen sind in Sorge, eine Hochzeit nach der anderen wird abgesagt. Und ein Gerücht macht die Runde: Die Steinsberg-Fledermäuse sind gefährlich; erste Menschen melden sich – mit Fledermausbissen. Kann ja nicht sein! Oder doch? Die Kinder des Wirtsehepaars und ihre Freunde klären den Fall auf.
So geht der Plot in groben Zügen. Marco Banholzer hat ihn sich ausgedacht. Eine spannende Geschichte mit etwas Grusel und Orten, die man selbst aufsuchen kann. Und mit einem überraschenden Schluss.
Kaum fassbare 18 solcher Kinderkrimis hat der Obrigheimer in den vergangenen zehn Jahren geschrieben, an Schauplätzen in ganz Süddeutschland, im Allgäu und an der Ostsee, besonders oft im Gebiet Kraichgau/Odenwald/Unterland und Kurpfalz, vom Katzenbuckel über die Burg Hornberg bis zum Blauen Turm in Bad Wimpfen. Und drei Filme gedreht hat der hauptberufliche Nachhilfelehrer auch. Bei den Projekten, sagt er, gehe es ihm im Grunde darum, Spaß am Lesen und an der Entdeckung der heimatlichen Umgebung zu vermitteln.
Das Casting der Produktion hat im Dezember 2018 stattgefunden. Gesucht wurden – auch um dem Heimattage-Anspruch gerecht zu werden – lokale Akteure, Kinder und Erwachsene. Die Resonanz sei „riesig“ gewesen, schildert Heinz Frenz vom Förderverein der Burg Steinsberg: 60 Personen erschienen zum Vorab-Termin auf der Burg, darunter viele Kinder, aber nicht nur. Besetzungsmäßig habe dann „eins das andere ergeben“, schildert Banholzer – etwa bei der Person, die am Ende den Bösewicht spielt. Der Mann, dessen Name natürlich geheim bleiben müsse, war eigentlich nur als Begleitperson beim Casting dabei: „Aber der hat so grimmig geschaut, dass er es einfach machen musste“, sagte Banholzer und lachte. Weitere Darsteller fanden sich im Umfeld der Schauspieler selbst oder des Burg-Fördervereins. Darüber hinaus wurden Heinz Frenz und Vereinskollegen zu Produktionshelfern. Aus Sinsheim, Neckarbischofsheim, Zuzenhausen und Ittlingen kommt der Großteil der Crew.
Und da sind natürlich die Kinder: „Tore“,vorwitzig, vernünftig und selbstständig, das Nesthäkchen „Milo“, und es brauchte einen „Lars“, der schnell kombiniert und immer eine Lösung parat hat sowie einige andere. „Ganz schön viel Text“ hat Sebastian aus Rohrbach auswendig gelernt und vorgespielt, erinnert sich der Elfjährige. „Alle waren Dir fremd“, weiß Simon aus Elsenz noch. Der ebenfalls Elfjährige fand das Casting „aufregend“. Der Jüngste unter den Darstellern ist Mick aus Steinsfurt, gerade mal neun Jahre alt. Auch Marco Banholzers zwölfjährige Tochter Sinja spielt mit. Mittlerweile sind sie fast schon ein eingespieltes Team, sagen Banholzer und Frenz: „Wir waren viel schneller als wir dachten.“ Etliche Szenen waren schon auf den ersten „Take“ im Kasten. Weil der Film im Sommer spielt, wurden die Innenszenen, die im Burgrestaurant handeln, zuerst abgedreht. Dass dieses noch einige Tage Winterpause hat, kam der Produktion genauso zupass wie ein „außergewöhnlich sommerhaftes Winterwetter“.
Noch einige Drehtage wird es geben bis zu den Sommerferien. Unter anderem wird in der Sinsheimer Innenstadt und im Krankenhaus gefilmt.